Eine innere Reise mit Migrant:innen von Grenze zu Grenze

Europäisches Treffen der in der Migrationsarbeit tätigen Schwestern in Paris

Vom 26.-29.5. fand in Paris ein europäisches Treffen von Helferinnen statt, die im Migrationsbereich arbeiten. Das Treffen stand unter dem Thema „Grenzen“. So berichteten die teilnehmenden Helferinnen und Referent:innen von Erfahrungen mit Grenzen in ihren Ländern: über kaum überwindbare Zäune und brutale Gewalt an der Grenze zwischen Spanien und Marokko, zwischen Europa und Afrika, über Geflüchtete, die versuchen über das Mittelmeer nach Italien zu kommen und von denen nicht alle lebend ankommen, über Hochsicherheitsanlagen und unmenschliche Behandlung von Geflüchteten durch die Polizei in Calais, an der Grenze zwischen Frankreich und Großbritannien. Und es war auch die Rede von inneren Grenzen: von tiefen menschlichen Wunden etwa angesichts von Menschenhandel, von Traumatisierung durch die Erfahrung von Gewalt und Zerstörung und von Ohnmacht angesichts einer Politik der Abschreckung und der Zurückweisung.

Wir scheinen gegen Mauern zu laufen. Doch wir glauben, dass jeder Beitrag kostbar ist.

In all dem waren wir Teilnehmerinnen eingeladen, über Barrieren und Mauern hinauszudenken, sowohl über innere als auch über äußere. Mit Abraham machten wir uns auf den Weg und blickten darauf, die unsere Arbeit mit Migrant:innen uns einlädt, innerlich „unser Land zu verlassen“. Wir teilten Zeichen der Ermutigung und der Hoffnung in der Begegnung mit geflüchteten Menschen. Der Austausch und das gemeinsame Unterwegs-Sein gaben uns neue Kraft und Motivation für unser Engagement. Manchmal scheinen wir gegen Mauern zu laufen und manchmal scheint unser Einsatz angesichts der Härte der europäischen Migrationspolitik so unscheinbar. Dennoch glauben wir, dass jeder Beitrag kostbar ist und dass die Zusammenarbeit in den verschiedensten Netzwerken der Solidarität ein bedeutsamer Beitrag für einen menschenwürdigeren Umgang mit Geflüchteten sein kann.
 


 

Wer mehr zum Thema erfahren möchte:
„Seelsorge nach der Flucht“ – Sr. Regina Stallbaumer schreibt in Stimmen der Zeit über ihre Arbeit.