Österreichtreffen 2022

Österreichtreffen – zufällig zu Pfingsten

Von zoom- und pandemiemüden Schwestern wurde das jährliche Treffen aller Helferinnen, die in Österreich leben, von Herbst 2021 auf Juni 2022 verschoben.
Zum Thema „Wie tickt die Jugend heute?“ führte uns ein Mitarbeiter der diözesanen Jugendpastoral durch aktuelle Studien über Jugendkultur.
Dass junge Menschen ein gutes Gespür für Authentizität haben, so dass Menschen, die mitten im Leben stehen und Erfahrung haben, gehört und auch gesucht werden, ermutigt uns, unser eigenes Unterwegssein authentisch zu leben und unser Dasein, auch unsere Begleitung anzubieten, für einzelne in ihrer konkreten Situation.

Unser verschobenes Treffen wurde von manchen als kleines Wunder bestaunt, da neuer gemeinsamer Termin und freies Haus zusammenfielen. So konnten wir am Stadtrand von Linz bei den barmherzigen Schwestern im Grünen wieder einmal durchatmen und hatten viel Zeit für mitschwesterlichen Austausch.
Zum Einstieg ins Thema gab es eine selbstgeschriebene Geschichte, deren Anspielungen auf unser Gemeinschaftsleben mit dem Zusammenleben verschiedener Generationen sehr durchschaubar waren. Die Erzählung sollte kreativ weitergeführt werden. So entstanden viele Geschichten. Als Gemeinsames kristallisierte sich heraus, dass im Umgang mit Verunsicherungen und Veränderungen wichtig ist, Raum zu schaffen für Begegnung und Zuhören. Selbstloses Dasein und Einüben von Kompromissbereitschaft und Vertrauen – das Zueinander der Generationen bleibt ein Thema für weitere Treffen.

Am Samstagnachmittag kam ein Referent der katholischen Jugend der Diözese Linz, der aus eigener Erfahrung und mit den Ergebnissen verschiedener Studien uns die Lebenswelt der Jugendlichen heute vorstellte – nicht ganz unbekannte Fakten sondern eine guter Überblick über verschiedene Lebensbereiche. Gesprochen wurde zum Beispiel über Verlust an Stabilität und sozialer Abgesichertheit in der Gesellschaft, was zur Strategie führen kann: „Augen zu und durch“ –, „fear of missing out“, ständig online, begründete Zukunftsängste, Sehnsucht nach einer heilen Welt im Privaten, und psychische Folgen der Corona-Lockdowns…
Interessant war für mich der Vergleich von Jugendkultur, wie wir sie vor der Digitalisierung erlebt haben und der heutigen Jugend, die manche gleiche Themen wie wir, zum Beispiel Identitätsfindung jetzt aber im digitalen Umfeld zu bewältigen sucht.
Pfingsten war jetzt nicht das Thema, das Sturmesbrausen war der Wetterlage geschuldet… aber zur Sonntagsmesse gerieten wir in das lebendig gestaltete Pfarrfest von 50 Jahre Pfarre Heilig Geist in Linz und natürlich nimmt jede Anregungen für das Gemeinschaftsleben und für sich persönlich mit – darunter auch Bitte um und Dank für das belebende Wirken des Heiligen Geistes.

Regina Mair

Mehr zu den Gemeinschaften in Österreich hier.