Name

Menschen, die uns näher kennen lernen, selbst Freunde, reagieren überrascht, wenn sie den vollständigen Namen unserer Gemeinschaft hören: „Helferinnen der Seelen im Fegfeuer“.
Das verzerrte, düstere Bild von Gott, der die Verstorbenen im Feuer leiden und ihre Sünden abbüßen lässt, bis sie gereinigt sind, um in den Himmel zu kommen, passt nicht zu der aufgeschlossenen, lebendigen Gemeinschaft, der sie begegnen. Da ist Klärungsbedarf.

Unsere Gründerin entdeckt die „Vorsehung“ und das „Fegfeuer“
Eugénie Smet ließ sich ergreifen von der zuvorkommenden Liebe Gottes, deren Gegenwart in ihrem Leben sie an vielen Zeichen erkannte.
Sie war berührt von der Tatsache, dass Gott uns Menschen von Beginn unserer Existenz an liebt, ohne dass wir etwas dafür geleistet haben müssen.
Gott sieht vor, dass ein Menschenleben – gleichgültig, wie es verläuft – glücken kann. Gott ist die „Vorsehung“, auf deren bedingungslose Liebe die Nordfranzösin Eugénie Smet, mit Ordensnamen Maria von der Vorsehung, antworten möchte.
So wollte sie durch Gebete für Verstorbene und „Werke der Barmherzigkeit“ an den Lebenden (z.B. Hungernde speisen, Kranke besuchen, Trauernde trösten) Gott „unterstützen“, damit er die Seelen, die Er liebt und bei sich haben möchte, möglichst schnell aus dem Fegfeuer in den Himmel holen kann.
Maria von der Vorsehung formuliert in der Sprache und Vorstellungswelt ihrer Zeit.
Ihr Wunsch „von den Tiefen des Fegfeuers bis an die äußersten Grenzen der Erde zu gehen“, drückt eine Dynamik aus, die uns auch heute bewegt.

„Fegfeuer“ in heutiger Sicht
Im Tod lässt Gott uns nicht ins Leere fallen, wir dürfen ihm begegnen, dem Freund des Lebens. Unter seinem liebevollen Blick werden wir auch unser irdisches Leben sehen, wie es ist, mit allem Guten und Gelungenen, aber auch mit all unseren großen und kleinen Vergehen, unserem Mangel an Liebe und den vielen verpassten Gelegenheiten zum Guten.
Mit seiner Liebe wird Gott uns bis ins Tiefste heilen, reinigen und läutern und das Bruchstückhafte unseres Lebens zu einem Ganzen machen – eine beglückende und befreiende Aussicht.
Diese Vollendung unseres Lebens, so glauben wir als Christen, wird uns durch Jesus Christus geschenkt, der durch sein Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen von den Toten unsere Untaten und unser Unvermögen zu lieben, auf sich genommen hat.

„Tod“ und „Fegfeuer“ mitten im Leben
Bevor wir uns im Sterben dem Tod stellen müssen, sterben wir im Lauf unseres Lebens viele kleinere und größere „Tode“.
Katastrophen, Enttäuschungen und Verlusterfahrungen, die es zu bewältigen gilt, zwingen uns jeweils zu einem Loslassen, das einerseits mit tiefem Leid verbunden ist, andererseits aber zu größerer Freiheit führen kann. In der Krise selbst scheint alles dunkel und hoffnungslos zu sein, doch wenn wir zulassen, dass darin auch Reinigung, Läuterung und Wachstum geschehen kann, wird vielleicht wieder Hoffnung und Licht sichtbar, keimt vielleicht tieferes Leben auf….
Als Helferinnen sind wir aufmerksam auf diese Erfahrungen und wollen uns ihnen stellen – im eigenen Leben und bei den Menschen, die wir vielleicht ein Stück durch diese Krisen begleiten dürfen. Wir wollen den Menschen helfen, in allem Gott zu begegnen.

Die Gemeinschaft von Lebenden und Verstorbenen
Unsere Gründerin war davon überzeugt, dass es für die Liebe keine Grenze gibt, auch nicht den Tod. Für sie gehören zur Menschheitsfamilie die Menschen, die gleichzeitig auf der Erde leben, und auch die Menschen, die vor uns waren. Lebende und Verstorbene sind durch eine geheimnisvolle Solidarität in Gott miteinander verbunden.

 

Theologische Reflexionen zu „Gericht“ und „Fegfeuer“ von Sr. Dr. Christa Baich sa

Weitere Beiträge dazu, wie wir Fegfeuer heute verstehen, finden Sie hier.

 

Über Grenzen hinweg. Helferinnen ohne Worte

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